Der "Sonder" in Stein AR, wo Freie Bauern seit der Völkerwanderung aushielten (von: Sonderrecht. Ausserdem heute gutes Restaurant!)


Moment, das ist wichtig

Schweizer Kapital in USA - bisher netto nur Verluste?


Im Saldo haben Schweizer Firmen in den USA seit 1776 nur Verluste eingefahren. Wenn Schweizer Grossfirmen nun hohe Milliarden-Investitionen als Zollkompensation in den USA investieren wollen, lohnt sich der warnende Rückblick.

Da war zuerst mal der Schwund des Dollars von Fr. 4.35 im Jahre 1971 auf jetzt noch 80 Rappen - eine Vernichtung nominaler Guthaben um über 80%. Von den Firmen, und vor allem vom investierenden Publikum vergessen sind die jährlichen Grossabschreiber auf US-Anlagen der 70er bis 2000er Jahre. Jahr um Jahr mussten jene Firmen "Wertberichtigungen", oft in Hundertmillionen-Beträgen als still-leidende Schwindsucht und Wertvernichtung der Bilanzen abschreiben.  Zu diesen Abschreibern der Privatfirmen kommen die enormen Verluste der Nationalbank auf den aufgekauften Paketen von Staatsschulden der USA dazu, z.B. im Jahre 2020 65 Milliarden auf Dollarguthaben, sowie die Entwertung durch die Zinssteigerung. Angesichts des sorglosen gegenwärtigen Haltens dieser Papiere sind weitere grosse Verluste nur eine Frage der Zeit. Trump hat angekündigt, und seine Politik folgt, den Dollar klar abzuwerten - anders können die enormen Schulden nicht mehr bedient werden.

Sodann sind in den letzten Jahrzehnten auf privaten Anlagen Verluste in Milliardenhöhe aufgelaufen, ein grosser Teil davon als Massnahmen der US-Behörden: Kartellbussen, Zahlungen von Milliarden durch ABB für Asbest-Vorwürfe, Strafen gegen Banken fast alljährlich, immer gleich hundert Millionen und mehr, Strafzahlungen - ohne Beweise - für Weltkriegsvermögen, die Verluste aus Dummheit oder Unvertrautheit mit US-Gebräuchen der Banken bis zu den je ca. 5 Milliarden bei Grensill und Arcegos durch die CS. Schon seit den 90er Jahren musste die CS um die 20 Milliarden abschreiben für den Grössenwahn, die Investmentboutique Lufkin & Jenrette übernommen zu haben. Die UBS zahlte dies ebenso in der Finanzkrise mit Milliardenverlusten, die zu Rettungsaktionen der SNB und des Bundes führten.

Kurz, zwar ohne eine Tabelle mit Gewinnen und Verlusten führen zu können, ist die These vom negativen Saldo aller Schweizer Anlagen, privat wie öffentlich, in den USA über Jahrzehnte plausibel.

Die heutigen Manager mögen dies bedenken. Sie sind wohl kaum gescheiter als ihre defizitären Vorläufer, und der US-Staat als gieriger, oft wenig rechtsstaatlicher Parasit ist immer noch da. Mit der "rule-based-interpretation" der Gesetze, also buchstabengemässer Rechtsdrehung, verfährt die USA eben unvorhersehbarer als Europa, wo die Richter auf den Sinn der Gesetze achten. Ebenso bekommen deshalb die US-Staatsanwälte bei oft haltlosen, in der Luft fischenden Vorwürfen durch die sofortige "compliance", z.B. die Auslieferung aller e-mails, die Beweise in die Hand, die sie gar nicht hatten.

So darf man leider gespannt sein, wie sich die riesigen Pharma-Investitionen rechnen, wenn Trump die Medikamentenpreise unter Dauerdruck setzt.


2. Dez. 2025